Eigenen Laden eröffnen - mit diesen 4 Tipps klappt es mit dem Traum
Damit dein eigener Laden ein voller Erfolg wird und dein Wunsch in die Realität umgesetzt werden kann, solltest du die wichtigsten Ratschläge aus diesem Beitrag unbedingt mitnehmen.
Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens bereits mit dem Gedanken gespielt, einen eigenen Laden zu eröffnen. In welcher Branche auch immer, denn die Selbstständigkeit ermöglicht es vielen, sich selbst zu verwirklichen. Wenn der langjährige Traum dann doch in die Wirklichkeit umgesetzt werden soll, gibt es einiges, worauf geachtet werden muss. Damit dein eigener Laden ein voller Erfolg wird und dein Wunsch in die Realität umgesetzt werden kann, solltest du die wichtigsten Ratschläge aus diesem Beitrag unbedingt mitnehmen.
1. Ist eine Eröffnung ein Risiko?
Der Schritt in die Eigenständigkeit ist immer ein Risiko, denn es kann ständig neue Veränderungen geben, die deine Existenz möglicherweise bedrohen könnten. Um sich aber abzusichern und einen Einblick zu bekommen, wie hoch das Risiko bei einer Neueröffnung tatsächlich ist, bietet sich eine Markt- beziehungsweise SWOT-Analyse an.
Bei einer Marktanalyse oder bei einer Stärken- und Schwächen-Analyse wird der Markt beobachtet. In diesem Fall die Einzelhandelsbranche. Eine solche Analyse ist auch ein fester Bestandteil eines Businessplans, welcher einer der wichtigsten Schritte bei einer Existenzgründung ist. Durch eine solche Analyse kann die Zukunft des Unternehmen auch besser eingeschätzt werden. Das eigene Geschäft wird mithilfe vier Kategorien (Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) bewertet. Die Stärken und Schwächen des Ladens werden mit den Chancen und Risiken des Marktes in Verbindung gebracht und daraus resultieren weitere Schritte.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Branche des Einzelhandels relativ stabil ist. Viele Fürchten den Druck und die Auswirkung des wachsenden E-Commerce Trends. 2020 erwirtschaftete der Einzelhandel in Deutschland rund 577 Milliarden Euro Umsatz und nur etwa 15 % davon stammen aus dem Onlinehandel/E-Commerce. Einen eigenen Laden zu eröffnen bringt immer ein gewisses Restrisiko mit sich, jedoch scheint diese Branche weitestgehend stabil. Es kann immer etwas passieren aber die Freude eines eigenen Geschäfts sollte diese Unsicherheit übertrumpfen.
2. Das Konzept muss passen
Damit dein Laden nicht nur einer von vielen ist, muss ein gutes und strukturiertes Geschäftsmodell her. Darin sollte beschrieben stehen, was dein Alleinstellungsmerkmal ist. Was unterscheidet deinen Laden von allen anderen? Welches sind die sogenannten USPs (unique selling proposition)? Mit diesen Fragen ist bereits ein Teil vom Weg zum richtigen Plan erledigt.
In einem Konzept sollten alle diese Fragen beantwortet werden und danach sollte ein handfestes Geschäftskonzept stehen. Diese ausführliche Planung dient als Basis für die weiteren Schritte bis hin zur erfolgreichen Gründung. Das Konzept dient nämlich auch als Basis eines Businessplans. Dieser ist ein fester Bestandteil davon und baut darauf auf.
Teilbranchen
Damit das eigene Ladengeschäft besser eingeordnet werden kann, sollte man den Laden in eine Teilbranche einordnen. Es ist offensichtlich, dass ein Ladengeschäft zur Einzelhandelsbranche gehört. Es ist aber wichtig diese noch tiefer zu unterteilen. Denn ein anderer Bereich beinhaltet unterschiedliche Herausforderungen und Umstände. Grundsätzlich kann es schwierig sein, die Einzelhandelsbranche in verschiedene Teilbereiche zu untergliedern. Experten tun dies gerne mithilfe der einzelnen Sektoren. Beispielhaft gibt es dann folgende Teilbereiche im Einzelhandel:
- Elektronik
- Kosmetik / Pflege
- Lebensmittel
- Kleidung
- Möbel
Selbstverständlich können diese noch in viel genauere Teilbereiche untergliedert werden. Dies ist dann auch für den eigenen Laden dringend notwendig. Die Geschäftsidee sollte bereits zu Beginn in einen Teilbereich eingegliedert werden, denn es verändert das gesamte Ladenkonzept. Ein Baumarkt wird eben auch anders geführt als eine Boutique.
Die Eingliederung in eine Teilbranche wirkt sich auf das gesamte Konzept aus. Dies wiederum hat Folgen für die Standortbestimmung, die anzusprechende Zielgruppe und die Voraussetzungen, die ein Ladenlokal mitbringen muss.
3. Zielgruppe und Standort finden
Die Zielgruppe und die Standortauswahl sind zwei Faktoren, die von grosser Bedeutung sind für das Unternehmen. Sie können Ursprung für den Erfolg- oder Misserfolg sein. Zudem basieren sie aufeinander und sind wiederum voneinander abhängig. Sie sind außerdem Teil des Businessplans, welcher ein fester Bestandteil aller Gründungsformalitäten ist.
Zielgruppe
Zufriedene Kunden sind ausschlaggebend für den Erfolg eines Ladens, ganz egal welches Spezialgebiet. Ob Weinhandel oder Fahrradgeschäft, jeder Einzelhändler braucht seine Abnehmer. Wie man diese am besten bedient und welche das sind, findet man am besten über eine Zielgruppenanalyse heraus.
In einer Zielgruppenanalyse werden die für das Unternehmen relevanten Kunden eingegrenzt und bestimmt. Mithilfe dieser Analyse können weitere Schritte auf dessen Ergebnisse abgestimmt werden. So zum Beispiel der ideale Standort oder die benötigten Marketingmaßnahmen.
Ein grosser Baumarkt beispielsweise spricht eine große Bandbreite an Menschen an. Im Grunde alle, die etwas reparieren oder bauen wollen. Ein Laden für Bekleidung hingegen spricht eine kleinere, spezifischere Zielgruppe an. Eine kleine Boutique für Frauenmode hat das Klientel bereits mit der Auswahl des Sortiments eingegrenzt. Anschließend kann das Unternehmen selbst entscheiden, ob diese Zusammensetzung noch weiter spezifiziert wird. Wenn ja, sollte dies auch im Konzept festgehalten werden. Dies kann nämlich eine grosse Unterstützung sein in allen nachfolgenden Tätigkeiten.
Standort
Der richtige Standort kann eine immense Unterstützung für deinen Shop sein. Jedoch kommt es hierbei nicht nur auf die Lage an. Deswegen müssen bei der Standortauswahl auch Faktoren wie die Verfügbarkeit und die damit in Verbindung entstandenen Kosten von zukünftigen Arbeitskräften mit einkalkuliert werden.
Trotzdem gibt es Läden, die von einem gut gelegenen Standort in mitten der Stadt mehr profitieren als an einem abgelegenen Ort. Um die bereits erwähnten Geschäftsmodelle von vorhin wieder aufzugreifen:
Für Baumärkte ist es nicht notwendig, im Zentrum der Stadt lokalisiert zu sein. Im Gegenteil, meistens sind diese am Rand der Stadt anzutreffen. Wichtig ist es für ein solches Geschäft, den Kunden ausreichend Möglichkeiten zum Parken zu bieten. Ein weiterer positiver Aspekt könnte ein Ladenlokal beziehungsweise eine Halle mit einem integrierten Warenlager sein. Das absolute Gegenstück dazu ist eine kleiner Laden für Frauenkleidung. Dieses Geschäftsmodell ist eher abhängig von Laufkundschaft. Daher bietet sich ein Standort an einem stark besuchten Ort an. Wiederum anders ist die Platzierung eines typischen Tante Emma Laden. Diese sind meistens in kleinen Dörfern anzufinden und dort auch bekannt.
Daraus ist zu schliessen, dass die Anforderungen an die ideale Lage von Laden zu Laden variieren. Genau aus diesem Grund ist eine Standortbestimmung wichtig. Nur so kann herausgefunden werden, was benötigt wird und wo man das Gesuchte finden kann.
4. Finanz- und Businessplan
Zu den Gründungsformalitäten gehört auch der Finanz- und Businessplan dazu. Sie gehören zu dem Kapitel, vor dem sich einige fürchten. Das ist durchaus verständlich jedoch ist das genau der Part, der von Dritten benötigt wird. Und mit den richtigen Infos geht auch diese Tätigkeit leicht von der Hand. Meistens ist es auch so, dass der Finanzplan inklusive der geplanten Finanzierung im Businessplan integriert ist.
Finanzplan
Diese Kostenaufstellung ist ein fester Bestandteil eines Businessplans. In der Aufstellung sind die gesamten Aufwendungen des Unternehmens und die Finanzierung der Gründung fest verankert. Ein weiterer fester und wichtiger Bestandteil auf dem Weg einen Laden eröffnen zu können.
Zu den Aufwendungen gehören alle bereits angefallenen und zukünftigen Zahlungen.
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Mietkosten: Die Ladenmiete ist ein fester Bestandteil der Kosten. Diese Zahlungen gehören zu den Fixkosten. Die Wichtigkeit des Standorts haben wir bereits in einem der vorherigen Abschnitte besprochen. Trotzdem sollte eine gute Lage einen Unternehmer durch die Ladenmiete nicht in den Ruin treiben.
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Infrastruktur: Ein zum Einkaufen einladender Laden muss auch eingerichtet sein. Wie die Einrichtung schlussendlich aussieht, ist ganz alleine dem Gründer überlassen. Dieser Punkt sollte auch bereits im Konzept verankert sein. Daher wurde längst ein festes Budget für die Einrichtung vereinbart. Hierzu gehören Regale, wo die Produkte ausgelegt werden können. Eine Theke mit Kassen, wo abkassiert werden kann und vieles mehr. Falls das Budget für die Einrichtung und die benötigte Infrastruktur etwas kleiner ausgefallen ist, gibt es viele Einrichtungsgegenstände bereits gebraucht zu kaufen. Eine kostengünstigere Alternative, als sich alles neu anzuschaffen.
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Ware: Einen Laden zu besitzen und diesen eingerichtet zu haben bringt nichts, wenn das Sortiment fehlt. Bereits zum Zeitpunkt der Ladeneröffnung ist es wichtig, einige Produkte anbieten zu können. Ein gewisser Grundstock sollte definitiv vorhanden sein. Am Anfang sollte das Lager jedoch noch nicht zu voll sein, denn welche Produkte gut ankommen und welche nicht, weiß man erst nach der Eröffnung. Zudem sollte bedacht werden, dass die ersten Anschaffungen vorgestreckt werden müssen. Zu diesem Zeitpunkt geht noch kein Gewinn ein.
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Personalkosten: Dieser Kostenblock ist neben der Miete einer der größten. Diese Auslagen müssen selbstverständlich nur einkalkuliert werden, wenn man in seinem Laden auch Personal anstellt. Das Personal wird viele Arbeitsschritte erleichtern und dich im Tagesgeschäft unterstützen. Es ist abhängig von der Teilbranche, ob die Angestellten eine spezielle Ausbildung benötigen. Ausgebildetes Personal ist im ersten Moment teurer als Aushilfen. Jedoch sollte man bei guten und unterstützenden Personal nicht sparen. Gutes Personal wird sowohl eine Bereicherung für dein Laden als auch für dich sein. Wenn du planst, mit einer Boutique durchzustarten, kannst du zudem überlegen, ob du deinen Kunden einen Modeberater für die spezielle Beratung zur Seite stellst.
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Gründungskosten: Der letzte Bereich, der in den Finanzplänen eingerechnet werden muss, sind die Gründungskosten. Während der Gründungsphase fallen diverse Ausgaben wie die Gewerbeanmeldung, Handelsregister und Notargebühren an. Welche Anmeldungen und Voraussetzungen für eine einwandfreie Gründung beachtet werden müssen, wird im Abschnitt "Businessplan" genauer ausgeführt. Trotzdem sollten all diese Kosten auch mit einkalkuliert sein.
Businessplan
Der Businessplan ist womöglich das wichtigste Instrument bei einer Gründung. Dieser Geschäftsplan enthält alle wichtigen Schritte, die ein Unternehmer beachten und einhalten muss um einen erfolgreichen Laden eröffnen zu können. Die Aufteilung eines Businessplans fällt immer ein bisschen unterschiedlich aus, doch die Grundstruktur ist immer gleich.
Die Geschäftsidee: Im ersten Kapitel deines Businessplans solltest du die Vision und die Mission für deinen Laden festhalten. Mithilfe der Fragen "Wer sind wir?" "Was machen wir" und "Wo wollen wir hin?" sind bereits ein paar der wichtigsten Informationen festgehalten. Wenn möglich sollten diese noch detaillierter ausgeführt werden. Schliesslich sollten auch genaue Ziele formuliert werden.
Das Angebot und die Zielgruppe: Noch im gleichen Kapitel sollte die generelle Idee mithilfe der genauen Darstellung der Angebote verständlicher dargestellt werden. Dazu kommt dann noch die genaue Zielgruppenanalyse. So kann die Idee bereits eingeordnet werden. Dieser Schritt dient auch als Grundlage der folgenden Marktanalyse.
Strategie und Organisation: Die Ziele, Mission und Vision sind mittlerweile gegeben und formuliert. Nun muss eine Strategie entwickelt werden, wie man dies in die Realität umsetzt. Orientiere deine Leitlinien am Kundennutzen. Die Kunden sollten zufrieden sein mit der Leistung. Sie sind verantwortlich für den Erfolg deines Ladens. Die anfängliche Taktik kann immer im Laufe der Zeit angepasst werden. Sie sollte sich aber von der Strategie deiner Konkurrenten abheben. In diesem Kapitel werden ausserdem alle Meilensteine festgehalten.
Das Gründerteam: In diesem Kapitel wird über den Unternehmer gesprochen. Im Falle, dass bei der Ladeneröffnung mehrere Personen im Gründungsteam sind, werden alle vorgestellt. Der oder die Gründer tragen die volle Verantwortung und haften je nach gewählter Rechtsform oftmals mit dem eigenen Privatvermögen.
Rechtsform: Die angemessen Rechtsform zu wählen ist auch eine der wichtigeren Gründungsformalitäten. Die Entscheidung für die richtige Rechtsform kann steuerliche Vorteile für das Geschäft bringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich mit den möglichen Rechtsformen auseinanderzusetzen. Die häufigsten vier Rechtsformen im Einzelhandel sind die GmbH, die UG, das Einzelunternehmen oder die GbR. Sowohl bei der GmbH als auch bei der UG handelt es sich um eine Kapitalgesellschaft. Welche Rechtsform aber die richtige für das eigene Geschäft ist, ist abhängig von Größe, Gründungsteam und den potenziellen Risiken. Nebst der Rechtsform sollte man sich auch im alle benötigten Versicherungen und Anmeldungen kümmern. Wie beispielsweise die Anmeldung des Geschäfts beim Handelsverband Deutschland.
Finanzen: Die Auflistung aller Kosten und die genauen Informationen zur Finanzierung sind ein elementarer Bestandteil eines Businessplans. Für die Planung und Realisierung ist es wichtig zu wissen, welche Kosten anfallen werden. Zusätzlich sollte man sich in diesem Kapitel fragen, wie die Finanzierung aussehen sollte. Kann das Geschäft vollständig mit Eigenkapital finanziert werden oder ist eine Fremdfinanzierung seitens einer Bank notwendig. Falls man sich für eine Finanzierung durch ein Kreditinstitut entscheidet, sollte man sich in diesem Kapitel auch mit der Rückzahlung auseinandersetzen.
Marktanalyse und Konkurrenz: In diesem Kapitel wird der Markt in diesem Fall. Der Einzelhandel und die Teilbranchen genauer betrachtet. In diesem Kapitel muss geprüft werden, ob der Markt groß genug ist und wie hoch das Risiko ist, sich mit einem eigenen Laden selbstständig zu machen. Zum Markt gehören selbstverständlich auch die anderen Marktteilnehmer beziehungsweise Wettbewerber. Die Analyse der Konkurrenz kann dabei helfen, den Markteintritt zu vereinfachen.
Marketing: Die Bedeutung von Kunden im Einzelhandel wurde bereits mehrfach betont. Wie aber macht man potenzielle Kunden auf das eigene Ladengeschäft aufmerksam? Am besten funktioniert dies mit passenden Marketingmaßnahmen. Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, in welche Richtung man gehen möchte und kann. Eine Maßnahme, die man heutzutage unbedingt nutzen sollte, ist das Online Marketing. Das Internet hält viele Möglichkeiten bereit, die auch kein allzu grosses Budget benötigen. Das Erstellen von Accounts auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. sind kostenlos. Sie können aber eine breite Bandbreite an Neukunden ansprechen und auf den Laden aufmerksam machen. Weitere Marketingmaßnahmen könnte das Ausrichten von Events oder einem Artikel in der örtlichen Presse sein.
Executive Summary: Das letzte Kapitel des Geschäftsplanes ist die Executive Summary. Im Grunde ist es eine präzise und aussagekräftige Kurzfassung vom Businessplan. Es soll im Falle einer Finanzierung den Investoren ermöglichen, einen kurzen, aber umfassenden Blick auf das Projekt zu erhaschen.
Der Businessplan ist sowohl für Investoren als auch für die Gründer selbst nicht wegzudenken. Man braucht ihn, um einen Durchblick zu behalten und die richtigen Wege einzuschlagen.