Erfolgreich ein Nagelstudio eröffnen

Ein gepflegtes Äußeres ist für viele ein grosses Bedürfnis. Das geht von einem frischen Haarschnitt über eine Reinigung der Haut bis hin zu gepflegten Nägeln. Für viele ist eine regelmäßige Maniküre bereits ein monatliches Ritual, welches gebührend zelebriert wird. Der prognostizierte Umsatz in Deutschland im Jahr 2022 in der Branche "Nägel" liegt bei circa 390 Millionen Euro. Für diese Branche gibt es definitiv einen Markt, es ist keine neue Nische, aber mit einer guten Strategie und vor allem beeindruckender Qualität kann man sich als Neugründer immer noch etablieren. Wie die Gründung ein voller Erfolg sein sollte und worauf man achten kann, erfährst du in diesem Artikel.

Auf die richtigen Voraussetzungen kommt es an

Bevor ein Unternehmen gegründet wird, gibt es einiges, worauf man achten sollte oder sogar muss. Diese Voraussetzungen können auf die Ausbildung und gewisse Vorschriften zurückzuführen sein.

Ausbildung

Grundsätzlich braucht man, um ein Beautystudio eröffnen zu können, keine spezifische Ausbildung. Es gibt keine offizielle Bildung zum Nageldesigner oder Nageldesignerin. Trotzdem sollten unbedingt Kurse und Fortbildungen absolviert werden, diese kann man dazuhin ohne jegliche Erfahrung besuchen und so in die Materie einsteigen. Auch wenn es nicht Vorgeschrieben ist, ein Diplom zu haben, ist für die Gründung definitiv wichtig und nicht wegzudenken. Nebst den Schritten, die gelernt werden müssen und sollten, achten viele Kunden auch darauf, ob der oder die Designerin ausgebildet ist und genügend Erfahrung gesammelt hat.

In einer Ausbildung geht es nicht nur um die fachlichen Kenntnisse, sondern eben auch um grundlegende hygienische Vorschriften. Besonders in einem Nagelsalon ist es wichtig, auf ausreichende Hygiene zu achten. Falls diese Dinge nicht beachtet werden, kann es zu Verletzungen oder Krankheiten kommen, was sich wiederum sehr schlecht auf das Image eines Studios auswirkt.

Anmeldungen und Vorschriften

Nebst der Erfahrung und den fachlichen Kenntnissen müssen auch Anmeldungen durchgeführt und Vorschriften eingehalten werden. Welche das sind, erfährst du jetzt:

• Gewerbeanmeldung: Um ein Gewerbe gründen zu können, sollte dieses auch angemeldet werden inkl. die Festlegung einer geeigneten Rechtsform.

• Finanzamt: Um offiziell arbeiten zu können, gehört auch eine Anmeldung beim zuständigen Finanzamt dazu. Dort erhält man dann die Steuernummer.

• Handelsregister: Je nach zuvor gewählter Rechtsform muss das eigene Unternehmen auch in das Handelsregister eingetragen werden.

• Berufsgenossenschaft: Auch die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft gehört dazu. Da es noch keine für die Branche des Nageldesigns gibt, melden sich viele Nageldesigner in der Berufsgenossenschaft für Friseure an.

• Handwerkskammer: zu guter Letzt bezüglich der Anmeldungen folgt die Handwerkskammer.

• Versicherungen: Bei einem Unternehmen sollte man immer auch darauf achten, richtig versichert zu sein. Um kein Risiko einzugehen, sollte man sich hier eventuell beraten lassen.
  
  

Wichtige Faktoren für den Erfolg

Die bereits genannten Punkte sollen einen Überblick darüber verschaffen, was vor einer tatsächlichen Gründung beachtet werden sollte. Zum Durchbruch alleine gehört aber noch viel mehr. Damit dein eigenes Beauty-Unternehmen zum vollen Erfolg wird, sollte auch weit nach der Eröffnung auf viele Dinge geachtet werden.

Kundenbeziehungen und Kundenservice

Kunden sind das A und O. Zu Beginn ist es wichtig, so viele Neukunden zu akquirieren wie nur möglich, aber langfristig sollten sich diese Neukunden zu Stammkunden entwickeln. Denn sie sind für den Großteil deines Umsatzes verantwortlich.

Am besten funktioniert dies mit Vertrauen und Leistung. Die Menschen, die regelmäßig kommen, sehnen sich in dieser Zeit nach Ruhe und Entspannung. Es soll angenehm sein und sie sollen selbstverständlich auch gerne wiederkommen. In erster Linie kann es helfen, eine gewisse Bindung mit den Kunden aufzubauen. Versuche, dich an die Namen und die letzten Gespräche zu erinnern. Erinnere dich, was deine Kunden normalerweise trinken, welche Designs sie präferieren und worüber sie gerne sprechen. Es ist selbstverständlich, dass man sich das nicht immer alles merken kann. Helfen kann hier eine Kundenkartei, in der die wichtigsten Informationen festgehalten werden. So fühlen sich die Kunden automatisch wohl und kommen, sofern auch die Leistung stimmt, gerne wieder.

Zum Kundenservice gehört nicht nur der direkte Umgang mit ihnen, sondern auch, dass du die Wünsche der Kunden erfüllen kannst. Es entstehen ständig neue Trends, vor allem in den Zeiten des Internets. Es ist klar, dass man nicht gleich alles perfekt umsetzen kann und deswegen sollte man dies auch ehrlich gegenüber dem Kunden zugeben. Falls man aber immer auf dem neusten Stand bleiben möchte, was empfehlenswert ist, um den Kundenstamm zu behalten und zu vergrößern, gibt es regelmäßig Fortbildungen und zudem eine große Auswahl davon.

Standort und Infrastruktur

Der Standort und die Infrastruktur sind weitere wichtige Faktoren zum Erfolg.

Die Leistungen und die Qualität können noch so hochwertig sein, aber wenn die potenziellen Kunden das Ladenlokal nicht finden, bringt das andere nichts. Das Studio sollte sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit dem Auto gut zu erreichen sein. Zudem sollten genügend Parkplätze in der näheren Umgebung vorhanden sein. Ist der Weg zu dir mit einem großen Aufwand verbunden, wird dieser sich vermutlich irgendwann ein besser gelegenes Studio suchen. Außerdem kann der Standort helfen, Laufkundschaft auf das eigene Geschäft aufmerksam zu machen. Zu guter Letzt sollte bei der Standortwahl auch auf die Konkurrenz in der Umgebung geachtet werden. Wenn der Markt in der Region bereits sehr ausgeschöpft ist, kann es trotz genialer Geschäftsidee schwierig sein, Fuß zu fassen.

Bezüglich der Infrastruktur sollte man vor allem auf den Wohlfühlfaktor setzen. In einem schmuddeligen und unaufgeräumten Studio fühlt man sich eventuell nicht so wohl wie in einem sauberen und schön eingerichteten. Hierbei solltest du auch beachten, dass die Einrichtung auch nicht immer gleich teuer sein muss. Fokussiere dich lediglich darauf, das Studio einladend einzurichten. Oftmals sind diese hell und dezent eingerichtet, die Stühle sollten sowohl für die Nageldesignerin, aber auch für den Kunden bequem sein und es sollte genügend Platz vorhanden sein für die ganzen Materialien.

Mitarbeiter

Dieser Abschnitt ist nur für die interessant, die sich überlegen, Unterstützung in Form eines weiteren Designers anzustellen. Es gibt viele solche Unternehmen, die lediglich von einem Einzelnen, dem Gründer geführt werden. Falls der Kundenstamm aber wächst und es finanziell möglich ist, kann es interessant sein, das Team zu erweitern. Wenn man sich dazu entscheidet, muss man auf ein paar Dinge achten, denn sogenannte "Nageldesigner" gibt es wie Sand am Meer. Um hier also jemanden zu finden, welcher bereits ausreichend Erfahrungen in dieser Tätigkeit gesammelt hat und die Prinzipien und Techniken so praktiziert wie einer selbst, dann hat man womöglich den perfekten Mitarbeiter gefunden. Da man auch viel Zeit mit diesem Menschen verbringt, kann es nicht schaden, sich auch auf einer persönlichen Ebene gut zu verstehen.

Mit ausreichend Know-how und praktischem Wissen kann ein Mitarbeiter eine wertvolle Erweiterung sein. Zudem nehmen diese oftmals auch ihre Stammkunden mit, was bedeutet, dass sich der Kundenstamm erweitert und mehr potenzielle Kunden auf deine Angebote aufmerksam werden.

Die wichtigsten Grundlagen

Finanzierung

Wenn man ein Nagelstudio eröffnen möchte und eventuell noch finanzielle Unterstützung braucht, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, diese zu erhalten.

Zum einem die staatlichen Fördermittel, die bei der Gründung zur Verfügung stehen. Nebst dem gibt es noch externe Kapitalgeber, wie zum Beispiel Banken und Investoren. Die letzte Möglichkeit sind private Investoren, diese werden auch Businessangel genannt.

Welche Variante am besten zu einem passt und vor allem auch unter welchen Konditionen sollte mit Sorgfalt durchdacht werden.

Hygiene

Egal in welcher Branche, die Hygiene sollte immer vorhanden und geachtet werden. Vor allem aber im Bereich Schönheit und Pflege kann vieles schief gehen. Zudem haben alle Kunden auch einen Anspruch auf eine hygienische Behandlung.

Deswegen sollte man darauf achten, dass das ganze Zubehör immer und nach jedem Kunden desinfiziert wird. Materialien wie Feilen sollten nur als Einwegprodukte fungieren und nach jedem Gebrauch weggeschmissen werden. So wird die Infektionsgefahr definitiv verringert und es können keine Krankheiten vom einen Kunden an den anderen übertragen werden. Die Maßnahmen zur Einhaltung der Hygienevorschriften sollte schriftlich festgehalten werden, um bei einer Prüfung bereits ein wenig vorbereitet zu sein.

Weitere Dinge, auf die geachtet werden kann, um die Chance einer Infektion oder unsauberen Arbeit zu verhindern, sind die folgenden:

• Kein Schmuck an den Händen und Handgelenken

• Regelmäßig die Hände desinfizieren

• Desinfektion der Arbeitsfläche und der Geräte

• Sämtliche Oberflächen täglich säubern

• Häufiges Händewaschen

FAQ