Die Umsatzsteuer(MwSt) kann für kleine und mittlere Unternehmen eine Stolperfalle sein. Zusammen mit dem Treuhandunternehmen Balmer und Etienne aus der Schweiz, haben wir die wichtigsten Fragen von unseren Paymash Kunden in kurze Interview-Videos zusammengefasst.
In Deutschland wurde am 1. Januar 1968 zum ersten Mal die Mehrwertsteuer erhoben. Seit diesem Jahr ist diese Steuer eine wichtige Einnahmequelle für die Bundesrepublik Deutschland. Diese wird als Teil des Preises für den Staat erhoben und vom Verkäufer an das jeweilige Finanzamt abgeführt. Bis Ende 1967 hatte es in Deutschland eine Umsatzsteuer gegeben. Aber deren Steuersätze waren damals viel niedriger als heute. Der grosse Nachteil dieser Umsatzsteuer war es, dass sie in der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktion bis zum Verkauf, mehrmals erhoben wurde. Zum Beispiel wurde die Milch in der Produktion plus beim Verkauf versteuert. Dies führte lange Zeit zu einer Doppelbesteuerung. Mit der Umsatzsteuer ab 1968 konnten Unternehmen und Selbstständige die Vorsteuer geltend machen. Das heisst, bei den geschäftlichen Ausgaben (Tierfutter für die Milchproduktion) kann man gegen einer Vorlage des entsprechenden Beleges, die MWST vom Finanzamt zurückverlangen. Somit werden beim Weiterverkauf von Produkten nicht mehrmals die Umsatzsteuer erhoben.
In der Schweiz reicht die Entstehungsgeschichte bis ins Jahr 1974 zurück. Die damalige Fachkommission riet dem Schweizer Parlament die Einführung einer solchen Steuer. Das Schweizer Stimmvolk stimmte der Einführung der MWST aber erst in einer Volksabstimmung 1993 zu.
Das Österreichische Steuergesetzt verwendet ausschliesslich den Begriff Umsatzsteuer im Steuergesetz. 1973 löste die österreichische Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug die vorher geltende Umsatzsteuer ab.
Seit der Einführung ist diese Steuer eine wichtige Einnahmequelle in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von den Gesamtsteuereinnahmen 2020 betrug der Anteil in diesen drei Ländern rund 30%. Weil diese Steuer für kleine und mittlere Unternehmen ein wichtiges und auch kompliziertes Thema ist, haben wir zusammen mit dem Mehrwertsteuerexperten Marc Oliver Müller die 10 häufig gestellten Fragen von unseren Paymash-Kunden beantwortet.
Die 10 wichtigsten Fragen und Antworten
Was ist die Mehrwertsteuer?
Die MWST ist eine inländische Steuer und besteuert den Konsum im jeweiligen Land.
Gibt es Unterschiede zwischen den Ländern?
Das Grundprinzip ist allen Länder gleich. Pro Land unterscheiden sich die Steuersätze und die Steuerausnahmen.
Ist diese Steuer nachhaltig?
Vom Steuerprinzip und vom geschichtlichen Aspekt her, ist die Mehrwertsteuer eher nachhaltig. Im Video unten erfährst du die Begründung vom MWST-Experten Marc Oliver Müller.
Welche Anforderungen muss ein Kassensystem erfüllen?
In einem Kassensystem muss die MWST bei jedem Verkauf nachverfolgt werden können, vor allem welcher Steuersatz bei welchem Produkt in Rechnung gestellt wurde.
Auf was muss ich bei einer Neugründung achten?
Jedes neue Geschäft sollte bei einer Neugründung sich informieren, ob es mehrwertsteuerpflichtig ist und wie die Abrechnungsmethode ist.
Was muss man bei der Deklaration berücksichtigen?
Jedes Land hat eine eigene Praxis. Doch das Grundprinzip ist immer dasselbe. Pro Abrechnung sollte man sicherstellen, dass auch bei allen Umsätze die Mehrwertsteuer hinterlegt sowie berücksichtigt wurde. Und ganz wichtig: Die Fristen unbedingt einhalten!
Was sind die Risiken?
Wie bei allen Steuerklärungen sollte man auch bei der Mehrwertsteuerabrechnung aufpassen, dass man keine Einnahmen vergisst ordentlich zu deklarieren. Sonst drohen hohe Verzugszinsen oder gar Bussen.
Wie wird diese kontrolliert?
Die jeweilige nationale Steuerbehörde prüft regelmässig alle Unternehmen, ob die Selbstdeklaration korrekt abgerechnet wurde.
Was sind die Stolpersteine?
Ob ein Geschäft mehrwertsteuerpflichtig ist, hängt auch vom sogenannten «Aussenauftritt» ab. Marc-Oliver Müller erklärt dir im Video was damit gemeint ist.
Fazit
Jedes Geschäft soll sich regelmässig über die Mehrwertsteuerpflicht von Experten informieren lassen, damit man rückwirkende Risiken minimieren kann.