Kosmetikstudio eröffnen - die besten Tipps für den Start
Die Beauty-Branche boomt und es erlangen vermehrt Kosmetiker und Kosmetikerinnen den Weg in die Selbstständigkeit. Worauf du achten solltest, um dich von deiner Konkurrenz abzuheben, findest du in diesem Artikel.
Die optimalen Voraussetzungen
Um einen Beautysalon zu eröffnen, sind grundsätzlich keine besonderen Voraussetzungen notwendig. Trotzdem sollte man beachten, dass eine Gründung ohne Qualifikation oder Ausbildung viele Risiken mit sich bringen kann und somit nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den Unternehmer enorm schädigend sein kann. Aus diesem Grund wird es empfohlen, eine Ausbildung beziehungsweise ausreichend Erfahrung in der Kosmetik-Industrie gesammelt zu haben, bevor ein eigener Kosmetiksalon eröffnet wird.
In einer Kosmetiker-Ausbildung lernt man nämlich alles, was man rund um das Thema Schönheit wissen kann und sollte. Da man mit verschiedenen Menschen zu tun hat, lernt man die verschiedenen Hautbilder und Hauttypen kennen, auch Allergien und Inhaltsstoffe der Produkte sind wichtige Punkte, über die man als Inhaber eines Kosmetikstudios Bescheid wissen sollte. Je mehr Fachwissen den Kunden geboten wird, desto zufriedener die Kundschaft. Zudem kann es als Gründer von Vorteil sein, grundlegende Kenntnisse im Bereich der buchhalterischen Fähigkeiten zu besitzen.
Um auch nach der Gründung immer auf dem neusten Stand zu bleiben, sollte man als Kosmetiker regelmäßig Fortbildungen besuchen. Nur so kann man mit den neuen Entwicklungen der Beautybranche mithalten und sich im besten Fall von der Konkurrenz abheben.
Notwendige Formalitäten
Auch wenn man zur Gründung eines Kosmetikstudios keine spezifische Ausbildung benötigt, gibt es bei einer Existenzgründung immer gewisse Formalitäten, die beachtet und eingehalten werden müssen. So zum Beispiel auch die Gewerbeanmeldung oder Hygienevorschriften.
Gewerbeanmeldung
Die Gewerbeanmeldung erfolgt nach der Wahl für die passende Rechtsform. Die Anmeldung erfolgt dann in dem zuständigen Gewerbeamt. Für die Anmeldung des Gewerbes fallen bereits Kosten an, die sind aber von Standort zu Standort unterschiedlich. Die Gebühren in Deutschland liegen im Durchschnitt aber bei etwa 20 Euro.
Hygienevorschriften
Die Hygiene spielt in einem Kosmetikstudio eine große Rolle. Der Umgang mit dem eigenen Kundenstamm sollte stets sauber und gründlich vonstattengehen. Ohne die notwendige Hygiene kann es durchaus zu allergischen Reaktionen kommen. Um dem bestmöglich aus dem Weg zu gehen, sollte man die Räume und Geräte nach jedem Kunden reinigen und desinfizieren.
Rechtsform
Um ein Kosmetikstudio eröffnen zu können, muss, wie bei anderen Unternehmen auch die passende Rechtsform gewählt werden. Für ein Kosmetikstudio eignen sich vor allem zwei Rechtsformen. Nämlich die GmbH und die GbR. Auch ein Einzelunternehmen kann gegründet werden. Bei der Wahl nach der passenden Rechtsform sollte man vor allem zwei Faktoren beachten. Denn in die Entscheidung, welche Rechtsform die richtige für das eigene Unternehmen ist, spielen die steuerlichen Vorteile, aber auch die Kosten bei beispielsweise einer Kapitalgesellschaft eine große Rolle. Bei Unklarheiten sollte man sich von einem Experten beraten lassen.
Business- und Finanzplan
Um ein Kosmetikstudio zu eröffnen, sollte man unter anderem auch einen Businessplan verfassen. Dieser dient dazu, stets den Überblick zu bewahren. Sowohl für den Gründer selbst, aber auch für Dritte, die sich genauestens über das Unternehmen informieren möchten. Dies kann beispielsweise aufgrund einer Fremdfinanzierung der Fall sein.
In einen Businessplan gehören die folgenden Punkte:
Geschäftsführer: In dem ersten Kapitel eines solchen Plans werden die Geschäftsführer vorgestellt. Falls du das Kosmetikstudio selbst gründen solltest, kannst du auch nur dich selbst vorstellen. Erläutere, welches Know-how du mitbringst. Welche Erfahrungen hast du bereits gesammelt? Auch werden an diesem Punkt die genauen Aufgaben deklariert. Externe sollten durch dieses Kapitel einen Einblick dazu bekommen, wer hinter dem Kosmetikstudio steht und wem sie im Falle einer Finanzierung ihr Geld geben.
Die Geschäftsidee: Im Anschluss eines Businessplans sollte immer die Geschäftsidee charakterisiert werden, denn darum geht es schlussendlich auch. Hier beschreibst du dein Vorhaben. Welche Dienstleistungen möchtest du anbieten? Auch die Frage nach der Mission, Vision und den Zielen sollten in diesem Teil besprochen werden.
Unternehmensorganisation: Hier solltest du im besten Fall die interne Organisation und Struktur des Unternehmens aufzeigen können. Gibt es Angestellte? Wenn ja, wie viele und für welche Aufgaben? Welche Aufgaben werden von wem übernommen und welche Dienstleistungsbereiche gibt es? Solche und ähnliche Fragen werden in diesem Abschnitt beantwortet. Im besten Fall geben sie eine Leitlinie vor, um den Kosmetiksalon zum Erfolg zu bringen.
Zielgruppe: Ohne Kunden kein Geschäft. So ist es auch bei einem Kosmetikstudio. Im besten Fall achtet man vor der Gründung auf die potenziellen Bedürfnisse der Kunden in diesem Standort. Die Standortwahl und die Zielgruppe haben gegenseitigen Einfluss aufeinander.
Markt und Wettbewerb: Oftmals stellt man sich die Frage, ob das gewählte Geschäftsmodell überhaupt noch seine Berechtigung hat. Um das herauszufinden, eignet sich am besten eine Markt- und Wettbewerbsanalyse. Damit lassen sich Position und Potenzial des eigenen Kosmetikstudios im Markt erörtern. Es gibt mehrere Modelle, um solche Analysen durchzuführen. Die bekannteste ist die SWOT-Analyse.
In der Marktanalyse beschäftigt man sich unter anderem mit den Wettbewerbern. Wenn es beispielsweise in der Umgebung des gewünschten Standorts bereits mehrere Kosmetikstudios, ein Nagelstudio und mehrere Friseur-Salons gibt, sollte man den Standort eventuell noch mal überdenken. Trotzdem heißt es nicht, dass es unmöglich ist, an einem solchen Standort zu eröffnen. Und genau deswegen kümmert sich die Wettbewerbsanalyse detailliert um die Konkurrenz und das, was sie anbieten. Welche Behandlungen bieten sie an? Was machen wir? Wie setzen wir uns von den Konkurrenten ab? Schlussendlich ist es wichtig, dass sich die eigene Strategie von der der Konkurrenz unterscheidet, ob das unterschiedliche Behandlungen oder Techniken sind oder die Verwendung von speziellen Produkten ist, ist ganz die überlassen.
Marketing: Irgendwie müssen die Kunden auf den Salon aufmerksam werden. Am besten funktioniert dies mit Marketing. In diesem Abschnitt sollen die genauen Marketingmaßnahmen thematisiert werden. Die Grundlagen des Marketings sind die 4 P's. Produkt, Preis, Distribution (Promotion), Vertrieb (Place). Wenn man schon auf das geachtet hat, besteht bereits ein gutes Fundament.
Zusätzlich helfen kann eine strukturierte Webseite mit den wichtigsten Informationen wie Öffnungszeiten und Adresse. Diese Seite kann man mit diversen Social Media Accounts ergänzen. So können sich Neukunden bereits im Voraus einen Eindruck über die Arbeit machen. Beispielsweise kann ein Kosmetikstudio hier Vorher und Nachher-Bilder hochladen, die beispielhaft das Ergebnis einer Behandlung repräsentieren.
Unternehmensfinanzierung: Der Finanzplan ist der Hauptbestandteil eines Businessplanes. Hier soll die gesamte Preisgestaltung des Kosmetikstudios offen gelegt werden. Von den Gründungskosten bis hin zu den laufenden Kosten sollte im besten Fall alles gelistet werden. Der Inhalt ist nicht nur für den Unternehmer von Bedeutung, sondern auch für potenzielle Investoren bei einer Fremdfinanzierung. Auch kann man in diesem Teil die geplanten Umsätze vermerken und beispielsweise die Preise für gewisse Behandlungen bestimmen um die Umsätze nachvollziehen zu können.
Executive Summary: Im letzten Kapitel wird der gesamte Businessplan noch einmal in Kurzfassung aufgezeigt. So sollen die wichtigsten Informationen hervorgehoben werden. Ein gutes Executive Summary ermöglicht es bereits, einen umfassenden Überblick zur anstehenden Gründung herauszufinden. Falls man mehr Details zu einem gewissen Thema braucht, kann man dies dann in dem dazugehörigen Kapitel nachlesen.