Digitale Währung - Ein Wagnis, das sich lohnt?

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen kann sich die Blockchain-Technologie als Chance erweisen. Ist die Digitale Währung aber ein Wagnis, das sich lohnt?

Digitale Währungen wie Bitcoins oder Ethereum, sind heute bei Anlegern und Endkunden besonders beliebt. So kannst du damit beispielsweise im Netz anonym einkaufen. Aber seit Beginn der Blockchain-Technologie haben diese Kryptowährungen einen geteilten Ruf. Zum Einen wird dieses Zahlungsmittel als die Zukunft im Zahlungsverkehr angepriesen. Auf der anderen Seite stehen Kryptowährungen in Verruf, weil man damit leicht anonym Geld waschen kann. (1) In diesem Blog machen wir nun eine Auslegeordnung rund um das Thema Blockchain. Uns interessiert vor allem, was der aktuelle Stand dieser Technologie ist und ob kleine und mittlere Unternehmen davon profitieren können.

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Aber wieso ist die Blockchain Technologie bei Startups so beliebt?

Um diese Frage zu beantworten schauen wir uns zuerst einmal an, wie diese Technologie überhaupt funktioniert. Heutzutage werden die Daten im Internet bei Drittanbietern irgendwo zentral gespeichert. Beispiel: Wenn wir im Online Shop einkaufen, bezahlen wir unsere Ware nicht direkt beim Händler, sondern über einen Drittanbieter. Bei einer solchen Abwicklung fallen immer Gebühren an, welche die Händler und Endkunden bezahlen müssen. Aber auch die Datenverarbeitung bei einer Online-Kaufabwicklung hat seinen Preis. Deine Zahlungsinformationen müssen auf einem zentralen Server vor potentiellen Angreifer geschützt werden. (2)

Und genau diese zentrale Datenspeicherung ist ein wichtiger Punkt, wenn wir uns dem Thema Blockchain annähern wollen. Wenn ich auf einer Cloud oder einem externen Server sensible Daten zentral speichere, erhalten die Hacker einen zentralen Angriffspunkt. 

Ein Blockchain soll nun dieses Problem lösen. Bei der Blockchain-Technologie werden die Daten nicht mehr auf einem Server (zentral), sondern auf mehreren Computer (dezentral) gleichzeitig verschlüsselt gespeichert. Wenn du nun also in einem Online Shop mit einer Kryptowährung einkaufst, wird diese Transaktion verschlüsselt über die Computer der Netzwerkteilnehmer dezentral abgewickelt.

Wie funktioniert Blockchain in der Praxis?

Stelle dir vor, ein Blockchain ist ein virtuelles Kassenbuch. Dieses Kassenbuch befindet sich aber nicht auf einem Server bei einem Buchhalter, sondern ist als Kopie auf tausenden von Computern bei allen Blockchain-Mitgliedern gespeichert. Wird also ein Verkauf mit einer Kryptowährung durchgeführt, erscheint diese Transaktion in allen anderen Kassenbüchern. Eine Kryptowährung ist ein anonymes Zahlungsmittel, welches nicht zurückverfolgt werden kann. Die Herstellung von diesen Kryptowährungen setzt eine hohe Computerleistung und Energie voraus. Neben dem Bezahlen können Unternehmen mit der Blockchain-Technologie auch Verträge speichern und ausführen. Somit können komplexe Geschäfte automatisch abgewickelt werden. (3) 

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Was ist nun der Vorteil dieser Technologie?

Momentan ist die Blockchain-Technologie noch träge und die Kosten für die Einbettung in Unternehmen sind hoch. Beispielsweise kann eine Überweisung mit Kryptowährungen heute Tage dauern. Deutlich länger als bei einer herkömmlichen Bank. Sobald diese Technologie in der täglichen Praxis eingesetzt werden kann, ergeben sich folgende Vorteile für kleine und mittlere Unternehmen:

  • Komplizierte Prozesse zwischen Unternehmen und Kunden können ohne Drittanbieter automatisiert werden.
  • Geschäftsprozesse werden günstiger.
  • Manipulationsfreies Zahlungssystem mit Kryptowährungen.
  • Sensible Kundendaten können von Angriffen besser geschützt werden.
  • Die Transaktionen mit Kryptowährungen sind verschlüsselt und anonym.
  • Bei Kryptowährungen gibt es keine Institution, die geldpolitische Entscheidungen treffen kann oder den Wechselkurs regelt.

Kann ich bereits heute im Einzelhandel mit Kryptowährungen bezahlen?

Für die meisten Kunden ist das Bezahlen mit Kryptowährungen, wie Bitcoin oder Ethereum noch kein gängiges Zahlungsmittel. Doch in der Zukunft kann sich das rasch ändern. Bereits heute akzeptieren zahlreiche Unternehmen das Bezahlen mit Kryptowährungen. So haben etwa die Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa angekündigt, noch in diesem Jahr Bitcoins & Co. in ihre Netzwerke zu integrieren. 

Damit du aber im Laden mit Kryptowährungen bezahlen kannst, benötigst du eine virtuelle Geldbörse, genannt «Wallet». Sobald du diese Wallet bei einem Anbieter erstellt und als App auf dein Smartphone geladen hast, kannst du vor Ort mobil bezahlen. Die Geschäfte erstellen einen QR Code, welcher du dann mit dem Smartphone einscannen kannst. Nun kannst du über deine Wallet-App dem Geschäft das Geld in der vorgegeben Kryptowährung überweisen.

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Fazit

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen kann sich die Blockchain-Technologie als Chance erweisen. Dank der dezentralen Speicherung lassen sich komplizierte Geschäftsprozesse ohne zusätzliche Drittanbieter automatisieren. Somit können Gebühren eingespart und Kosten gesenkt werden. Auch in Punkto Sicherheit ist Blockchain vielversprechend: Die verschiedenen Computern der Netzwerkteilnehmer sorgen dafür, dass sensible Daten zusätzlich verschlüsselt werden. Dies fördert vor allem auch die «Sharing Economy». Ressourcen sind zukünftig nicht mehr an einem Ort gebündelt, sondern stehen gleichzeitig mehreren Unternehmen und Institutionen zur Verfügung. Sprich, das Internet wird mit der Blockchain-Technologie demokratischer. Im Moment ist aber die Einbindung dieser Technologie in kleine und mittlere Unternehmen noch viel zu teuer und das Datenvolumen durch die dezentrale Speicherung ist sehr hoch. Sobald Blockchain nicht mehr träge ist und rentabel wird, könnte sich dies aber rasch ändern.

 

Quellen:

  • (2) TED, Kalifornien
  • (1) HSG St. Gallen 
  • (3) NZZ, Zürich