Unverpackt-Laden eröffnen: Mit diesen 10 Punkten erfolgreich in die Selbstständigkeit starten

Nachhaltiges Einkaufen liegt im Trend. Gerade in Städten eröffnen immer mehr Läden mit unverpackten Artikeln und Lebensmitteln. In diesem Blog-Beitrag fassen wir die wichtigsten Punkte zusammen, damit du erfolgreich einen solchen Laden eröffnen kannst.

Mittlerweile gibt es viele neue Herangehensweisen, das Thema der Nachhaltigkeit zu fördern. Dazu gehört nicht nur der Beschluss, dass bei einem Einkauf für eine Plastiktüte 10-30 Cent zusätzlich gezahlt werden muss, falls man eben keine eigene dabei hat. Sondern der Trend geht immer mehr in Richtung Zero-Waste. Mit der Zero-Wast Strategie, will man den Müll reduzieren sowie die Lebensmittelverschwendung minimieren. Um dies zu fördern, entstehen immer mehr Läden mit unverpackten Waren. In diesen wird von Lebensmitteln bis hin zu Drogerieprodukten alles ohne Einwegverpackung angeboten.

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Was ist ein Zero-Waste Laden?

Ein Zero-Waste Laden oder umgangssprachlich auch ein Unverpacktladen genannt, hat das Ziel, möglichst wenig Restmüll zu verursachen. Diese zahlreichen Shops unterscheiden sich nicht nur im Sortiment, sondern ebenfalls im Konzept. Außerdem sind die Verkaufsabläufe ist immer anders. Es gibt gewisse Läden, die sich lediglich auf den Aspekt fokussieren keinen Verpackungsmüll zu produzieren. Andere achten zusätzlich noch auf die Qualität und Herkunft der verkauften Produkten. Viele verkaufen zum Beispiel nur BIO oder Regionale-Artikel. Wiederum arbeiten viele direkt mit Manufakturen zusammen.

Mittlerweile gibt es auch immer mehr mobile Läden mit unverpackten Produkten. Dieses Geschäftsmodell unterscheidet sich im Betriebskonzept nochmals stark vom stationären Handel. Der Vorteil ist hier vor allem der geringere finanzielle Aufwand im laufenden Betrieb.

Alle solchen Shop-Konzepte haben dasselbe Ziel: Den Plastikabfall zu minimieren und so die Umweltverschmutzung einzudämmen. Das alleine sind schon genügend Argumente, diese zu unterstützen und zu fördern.

Die optimalen Voraussetzungen

Oftmals braucht es für eine Gründung sowohl berufliche, schulische als auch persönliche Voraussetzungen. Welche das in diesem Fall sind, erfährst du in diesem Abschnitt.

Berufliche Voraussetzungen

Um einen unverpackt Laden eröffnen zu können, braucht es grundsätzlich weder eine schulische noch eine berufliche Erfahrung oder Ausbildung. Trotzdem kann man sagen, dass Erfahrungen im Einzelhandel sowie in der Lebensmittelindustrie oder in anderen Bereichen, die mit Lebensmitteln zu tun haben, definitiv von Vorteil sind.

Persönliche Grundlagen

Wenn man sich dazu entscheidet, ein Laden zu eröffnen, darf man den Arbeitsaufwand definitiv nicht unterschätzen. Nebst einem freundlichen Umgang mit Kunden, ist auch kaufmännisches Wissen sehr wichtig. Denn mit einer Gründung kommen Aufgaben u.a. in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung, Personalplanung auf dich zu. Da es vor allem auch anfangs überhaupt nicht möglich ist, alle Aufgaben outsourcen zu können, muss man sich wohl oder übel mit diesen auseinandersetzen.

Im Bezug auf den Umgang mit Kunden solltest du dich genau vorbereiten. Setze dich erstmals mit diesem Themenfeld tiefgründig auseinander. Nebst dem solltest du viel über deine angebotenen Produkte wissen. Woher stammen diese? Was bewirken sie und wofür kann man die angebotenen Lebensmittel verwenden? Zudem kann es interessant für manche Kunden zu wissen, wie viel Verpackungsmüll sie gerade einsparen und was sie für die Umwelt gutes tun in diesem Moment.

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Unverzichtbar: Der Businessplan

Der Businessplan ist für jede Gründung ein absolutes Muss. Er dient nicht nur als Orientierung für den Gründer selbst, sondern ist auch für externe Investoren von Bedeutung. So zum Beispiel für das Startkapital. Denn Kapitalgeber informieren sich mithilfe des Businessplans über deine Geschäftsidee. Der Plan hilft ihnen abzuwägen, ob sie an deine Vision glauben und ihr Geld in dich investieren möchten.
 
F olgende Informationen gehören in den Businessplan:

Inhalt des Businessplan

  • Die Geschäftsidee: Am Anfang eines jeden Businessplans wird immer erst die Idee erläutert sowie das Konzept beschrieben. Außerdem sollte in diesem Kapital auch zu entnehmen sein, wo man als Unternehmer hin möchte, welche Ziele man verfolgt und wie man diese schaffen kann. In diesem Fall kann man den Aspekt der Nachhaltigkeit bewusst in den Vordergrund stellen.

  • Geschäftsführer: Im Anschluss werden die Menschen hinter der Idee vorgestellt. Welches Wissen und welche Erfahrung bringt man bereits mit? Wie ist man auf die Idee gekommen, einen solchen Laden zu eröffnen? Falls es mehrere Gründer gibt, sollten diese hier ebenfalls erwähnt werden. Außerdem müssen die Aufgabenverteilung sowie die jeweilige Verantwortung klar deklariert werden.

    Falls man eine Finanzierung benötigt, können sich die potenziellen Kreditgeber ein genaues Bild von den Gründern machen.

  • Unternehmensorganisation: Die interne Organisation eines Unternehmens sagt bereits einiges über den potenziellen Erfolg deines Geschäfts aus. Deswegen sollte man sich als Neugründer Gedanken zur internen Organisation machen. Wie werden die Aufgaben verteilt? Wie viele Mitarbeitenden werden benötigt? Welche Öffnungszeiten sollen angestrebt werden? Um eine handfeste Unternehmensorganisation aufstellen zu können, sollte man ein paar mehr Dinge beachten. Diese Fragen dienen als eine Art Denkanstoß, was in diesen Teil des Geschäftsplanes rein sollte.

  • Zielgruppe: Natürlich möchte man mit einem eigenen Unverpackt-Laden einen Teil dazu beitragen, die Nachhaltigkeit und das Bewusstsein der Gesellschaft anzuregen. Aber als Unternehmer hat man auch immer den Erfolg des eigenen Geschäfts im Hinterkopf. Das gewünschte Ergebnis kommt allerdings nur, wenn es auch genügend Kunden in deiner Region gibt, die bewusst unverpackte Produkte in deinem Laden kaufen wollen. Deshalb solltest du zu Beginn eine detaillierte Zielgruppenanalyse durchführen. Hierbei findet man heraus, was die eigene Kundschaft möchte und braucht.

    Grundsätzlich wird bei einer Zielgruppenanalyse das Kaufverhalten von Kunden analysiert und daraus resultieren dann wichtige Erkenntnisse. Diese Daten geben einen Eindruck, welche Bedürfnisse die eigenen Kunden haben könnten und als Inhaber kann man anschließend auf diese Wünsche bewusst eingehen.

    Die Zielgruppe eines Unverpackt-Ladens sind oftmals jüngere Menschen. Sie legen viel Wert auf Nachhaltigkeit und auf eine hohe Qualität der Produkte.
  • Markt und Wettbewerb: Die Markt- und Wettbewerbsanalyse fokussiert sich auf deine Mitstreiter im Markt. In diesem Kapitel schaust du dir als Unternehmer an, wo es bereits solche Läden gibt, wie lange sie bereis dort sind und was diese auszeichnet. So kann man sich als Neugründer bereits ein Bild zur Konkurrenz machen. In vielen Shops wird auch ein grosser Fokus auf die Bio-Qualität gelegt. Falls dies der Fall ist, kann es nicht schaden, die umliegenden Bio-Supermärkte anzuschauen und herausfinden, was diese in ihrem Sortiment anbieten.

    Um die Position des eigenen Unternehmens herauszufinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So zum Beispiel auch die SWOT-Analyse. Hier werden die Stärken und Schwächen des eigenen Geschäfts mit den Chancen und Risiken des Marktes verglichen. Daraus kann man dann Strategien ableiten, die einem helfen, sich besser im bestehenden Markt zu etablieren.

    Die Marktanalyse beschäftigt sich zunehmend mit dem Sortiment deiner Konkurrenten. Die Wettbewerbsanalyse hingegen fokussiert sich auf andere Marktteilnehmer. In dieser Analyse sollte man herausfinden, was die Konkurrenten anders machen als man selbst. Welche Alleinstellungsmerkmale haben sie? Welche Produkte bieten sie an und was unterscheidet mein Laden von den anderen.

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  • Marketingstrategie: Eine Marketing-Strategie ist für jedes Unternehmen ein Muss, denn irgendwie muss man auf deinen Laden aufmerksam machen. Um eine geeignete Strategie zu finden, musst du als Unternehmer Gedanken dazu machen, wo du deine Zielgruppe antriffst. Schließlich sind das die Menschen, die sich am ehesten für deinen Laden interessieren werden.

    Zentriere deine Werbung daher zu den Orten, wo sich deine Zielgruppe am meisten aufhält. So kannst du in umliegenden Cafés oder auf dem wöchentlichen Markt Werbung für deinen unverpackt Laden machen. Aber das allein reicht in der heutigen Zeit nicht mehr aus. Zu jedem Unternehmen gehört auch eine Webseite. Erstelle eine ansprechende Homepage, auf welcher alle wichtigsten Informationen zu finden sind. Dazu gehören die Öffnungszeiten, die Vision hinter dem Laden und Besonderheiten.

    Vor allem in den sozialen Netzwerken ist der Trend auf die Umwelt zu achten, in vollem gange. Daher ist das definitiv auch ein Platz, um seinen eigenen unverpackt Laden zu präsentieren und die User darauf aufmerksam zu machen. Mit einer hohen Reichweite verbreitet sich die Neuigkeit über einen neuen Laden umso schneller und so kann der Kundenstamm erweitert werden.

  • Finanzplanung: Die Finanzplanung ist womöglich eines der wichtigsten Kapitel in deinem Businessplan. Darin sind von den Gründungskosten bis hin zu den laufenden Kosten alle Beträge zu nennen. Die Auflistung der anfallenden Kosten ist nicht nur für den Gründer von Bedeutung, sondern auch für potenzielle Investoren. Diese müssen ja entnehmen können, wie viel Startkapital für die Gründung tatsächlich benötigt wird. Außerdem kann man so auch die Kosten an einen bestimmten Kostenträger zurückführen und die Höhe der Ausgaben kann immer genau begründet werden.

    Nut mit einem ausgeklügelten, vollständigen und korrekten Finanzplan hat man als Unternehmer eine Chance auf Fremdfinanzierung durch Dritte. Deswegen sollte man dieses Kapitel auch nicht in Eile verfassen.

  • Executive Summary: Das Executive Summary schließt den Geschäftsplan ab. Wie der Titel bereits zu erkennen gibt, handelt es sich hierbei um eine Zusammenfassung. In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Informationen noch einmal betont und hervorgehoben. Im besten Fall kann man sich beim Durchlesen dieses Kapitels bereits ein Bild machen zu der gesamten Geschäftsstrategie. Vor allem bei wichtigen Entscheidungen kann dieses Kapitel einiges erleichtern und den Prozess verkürzen.

 

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Rechtsform

Die Rechtsform ist einer der Schritte, die vor dem Schreiben des Geschäftsplanes entschlossen werden muss. Denn jedes Unternehmen muss eine Rechtsform haben und diese festlegen. Grundsätzlich kann jede Rechtsform gewählt werden. Für die Rechtsform eines Unverpackt-Ladens eigenen sich aber vor allem die folgenden vier Formen:

  • Einzelunternehmen: Der Gründer eines Einzelunternehmens muss für die Gründung kein Mindestkapital einzahlen. Der Gründungsvorgang ist unkompliziert und es ist eine ideale Lösung für Unternehmer, die ihr Geschäft alleine, also als Einzelunternehmer gründen möchten. Trotzdem sollte man beachten, dass man im schlimmsten Fall dann mit dem privaten Vermögen haften muss.

  • GbR: Die GbR ist eine Rechtsform, die zu den Personengesellschaften gehört. Das bedeutet, dass diese Unternehmensform mindestens zwei Gründer benötigt. Grundsätzlich unterscheidet sie sich sonst aber nicht von einem Einzelunternehmen.

  • GmbH: Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung gehört zu den Kapitalgesellschaften. Das bedeutet, dass mindestens 25'000 Euro Startkapital eingezahlt werden müssen, um das Unternehmen oder in diesem Fall den Laden überhaupt erst einmal gründen zu können. Durch diese Rechtsform ist auch das private Vermögen nicht in Gefahr im Falle einer Haftung. Der Gründungsaufwand ist in diesem Fall aber deutlich komplizierter als bei den zuvor genannten Formen.

  • UG: Die UG gibt es in dieser Form nur in Deutschland. Diese Rechtsform ist einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung sehr ähnlich. Der Unterschied ist, dass keine 25'000 Euro Startkapital eingezahlt werden müssen. Hier bedarf es lediglich eine Mindesteinlage von einem Euro. Ein Unternehmer darf sich aber erst dann einen Gewinn auszahlen, wenn 25'000 Euro Stammkapital als Rücklagen vorhanden sind.

Kosten

Die Kosten eines Ladens mit unverpackten Produkten sind definitiv nicht niedrig. Alleine die Einrichtung des Ladens und andere Gründungskosten belaufen sich zwischen 50'000 - 100'000 Euro. Danach kommen aber auch noch laufende Kosten hinzu, die mit einberechnet werden müssen.

Zu den Gründungskosten gehören die Kosten, die für bürokratische Aufwände anfallen. So zum Beispiel die Anmeldung des Gewerbes. Und zu den laufenden Kosten gehören die Miete oder Nebenkosten, wie beispielsweise Wasser oder Heizung.

 

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